Bis zu 50.000 Muslime in 9000-Einwohner-Städtchen: Ein Hauch von Mekka in der Eifel

Sebastian Prengel

Oliver Grothmann

23.08.2024 - 18:05 Uhr

Mendig (Rheinland-Pfalz) - Gebete und Gesänge statt Motorengeräusche. Auf dem Flugplatz in Mendig hat am Freitag das jährliche Treffen der muslimischen Gemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat begonnen. Erwartet werden rund 50.000 Gläubige.

Zum Beginn des jährlichen Treffens der muslimischen Gemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat in Mendig hat ihr Vorsitzender die Bedeutung von Glauben und Demokratie betont
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Bei der Veranstaltung handelt es sich laut Sprecher um die bundesweit größte islamische Friedenskonferenz
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Bei der Veranstaltung in Rheinland-Pfalz handelt es sich laut Sprecher um die größte islamische Friedenskonferenz, die Deutschland je gesehen hat. Ziel des Treffens sei es, "die Nähe zu Gott zu erlangen" und ihn zu bitten, seiner Schöpfung weiterzuhelfen, sagte der Bundesvorsitzende Abdullah Uwe Wagishauser.

Gebete auf Flugplatz in Mendig

Am Wochenende kommen die Muslime zu Gebeten und Ansprachen auf dem Flugplatz in Mendig (9000 Einwohner) zusammen. Zum Beginn ihres Treffens hat die muslimische Gemeinschaft Ahmadiyya Muslim Jamaat die Bedeutung von Glauben und Demokratie betont.

Die Gemeinde hatte im Vorfeld geschrieben: "Unsere Scharia ist das Grundgesetz." Auf dieses Motto angesprochen erklärte der Vorsitzende Wagishauser, der Begriff Scharia werde missbraucht.

Für das dreitägige Treffen wurden etwa 250 Zelte aufgebaut, größtenteils von Ehrenamtlichen
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"Es ist einfach der Glaubenskodex der Gläubigen", sagte er. "Uns sagt die Scharia, dass in dem Land, in dem wir leben, unter dessen wohlbehütetem Dach wir leben, dass wir diesem Land gegenüber loyal zu sein haben. Also müssen wir gute Demokraten sein."

Gekocht wird vor Ort. Dafür wurden unzählige Töpfe angeliefert. Die Ausrichtung des Treffens kostet über sechs Mio. Euro - finanziert durch Mitgliedsbeiträge und Spenden
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Die Verpflegung ist für die Teilnehmer kostenlos
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Auch wenn die Islam-Gemeinde laut Wagishauser unpolitisch ist, spiele das gesellschaftliche und politische Klima in Deutschland eine Rolle. "Wir sprechen auch mit der AfD", sagte Wagishauser. Man müsse mit ihren Anhängern in den kritischen Diskurs gehen. "Man kann sie nicht einfach nur dämonisieren."

250 Zelte aufgebaut

"Natürlich gibt es aber auch Leute, mit denen kann man kaum noch sprechen." Ein demokratisch denkender Mensch mit einem Gefühl für Gerechtigkeit könne bei den Positionen der AfD nicht mitgehen.

Ein Höhepunkt der Konferenz sollte die Ansprache des weltweiten Oberhaupts der Ahmadiyya-Bewegung, Kalif Mirza Masroor Ahmad, werden. Dieser musste die Reise jedoch aus gesundheitlichen Gründen absagen.

Für das dreitägige Treffen wurden etwa 250 Zelte aufgebaut, größtenteils von Ehrenamtlichen. "Wir hatten so eine gute Atmosphäre vor dieser Veranstaltung", sagte Wagishauser. Daher überlege man, auch nächstes Jahr wiederzukommen.


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