29.06.2023, 08.20 Uhr
Foto: Sebastian Gollnow / dpa
In der konjunkturellen Flaute wollen in Deutschland nur die Dienstleister mehr Mitarbeiter einstellen, in der Industrie herrscht dagegen Zurückhaltung. Das Beschäftigungsbarometer für die Gesamtwirtschaft stieg im Juni zwar, allerdings nur leicht um 0,2 auf 98,4 Punkte. Das teilt das Münchner Ifo-Institut zu seiner monatlichen Umfrage unter Tausenden Unternehmen mit.
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"Insbesondere in der Industrie spiegelt sich der aufkeimende Pessimismus in zurückhaltenden Personalplanungen", sagt der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Einzig bei den Dienstleistern wird weiter über Neueinstellungen nachgedacht."
Der exportabhängigen Industrie wiederum macht derzeit die maue Weltkonjunktur zu schaffen, die unter der Serie von Zinserhöhungen durch führende Zentralbanken wie der Federal Reserve in den USA und der EZB in der EU leidet. Das macht Kredite für Investitionen teurer.
Die deutsche Wirtschaft ist zuletzt zwei Quartale in Folge geschrumpft und steckt damit in einer Rezession. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen auch für 2023 insgesamt mit einem schrumpfenden Bruttoinlandsprodukt. Dennoch dürfte der Arbeitsmarkt robust bleiben. Die Zahl der Arbeitslosen werde zwar in diesem Jahr um etwa 130.000 auf 2,55 Millionen steigen, 2024 dann aber wieder auf 2,45 Millionen sinken, erwarten etwa die Ifo-Forscher. Gleichzeitig dürfte die Zahl der Erwerbstätigen kräftig zulegen und im kommenden Jahr mit 46,07 Millionen ein Rekordniveau erreichen.
mamk/Reuters