Stand: 14.06.2022 | Lesedauer: 2 Minuten
Inflation, Krieg und Klimawandel - eine Agrarwende steht laut Ex-Landwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) bevor. Tatsächlich sind Erzeugerpreise im April so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Erhebung. Jetzt müsse man die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse senken.
Die frühere Landwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) sieht eine Transformation für Verbraucher bevorstehen. Die "Zeit billiger Lebensmittel" sei "vorbei". Trotz der weltweiten Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Landwirtschaft hält Künast an der Agrarwende fest. Auch wegen des Klimawandels sei eine Transformation erforderlich, sagte sie. Die Bundestagsabgeordnete äußerte sich anlässlich des Deutschen Bauerntages in Lübeck.
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Man müsse sich überlegen, wie man die Bauern bei dieser Veränderung unterstütze und wie man die Verbraucher entlaste.
Den Vorschlag von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), die Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte zu senken, halte sie für richtig. "Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir in Zukunft Planungssicherheit für Bauern schaffen und wie wir die Ärmsten der Armen entlasten."
Quelle: Christoph Soeder/dpa
Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte sind im April so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1961. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, waren die
Im April erhöhten sich sowohl die
Kräftige Preissteigerungen für Energie und Lebensmittel haben die Inflation in Deutschland auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren getrieben. Volkswirte machen Verbraucherinnen und Verbrauchern wenig Hoffnung, dass die Preise rasch wieder sinken werden.
Im Mai lagen die Verbraucherpreise um 7,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Damit verharrte die Inflationsrate in Europas größter Volkswirtschaft im dritten Monat in Folge über der Marke von sieben Prozent. Im März war die Teuerungsrate auf 7,3 Prozent gesprungen, im April lag sie bei 7,4 Prozent. Von April auf Mai zogen die Preise um 0,9 Prozent an.
Inflationsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern muss man bis in den Winter 1973/74 zurückblicken, um ähnlich hohe Werte zu finden. Damals waren die Energiepreise infolge der ersten Ölkrise gestiegen. Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft. Verbraucher können sich für einen Euro dann weniger leisten.
Quelle: welt.de