Von: Hildburg Bruns
18.03.2024 - 20:18 Uhr
Es sind alarmierende Zahlen mit steigender Tendenz, die BILD von der Polizei erfuhr:
Foto: Jörg Bergmann
Nach einer kurzen Coronapause ohne Präsenzunterricht verdoppelte sich schon 2022 die Zahl der Straftaten insgesamt: von 3796 auf 6113. Nicht jedes Mal mussten die Beamten anrücken.
Krass gesteigert hat sich dabei die Zahl der Rohheitsdelikte (Bedrohung, Raub, Körperverletzung etc.) von 1133 auf 2344. Heißt: Gewalt an Schulen nimmt zu!
"Für 2023 ist eine erneute deutliche Steigerung mit der Tatörtlichkeit Schule zu verzeichnen", so Polizeisprecherin Anja Dierschke.
Die genauen Zahlen werden erst bei der Präsentation der nächsten Kriminalstatistik preisgegeben. Es geht insgesamt ruppiger zu, wie auch die annähernde Verdoppelung der Beleidigungen (von 249 auf 477) zeigt.
"Gewaltvorfälle nehmen wir außerordentlich ernst und bieten Unterstützung und ganz konkrete Hilfe vor Ort an", so Martin Klesmann, Sprecher der Bildungsverwaltung in Berlin.
Sein Erklärungsversuch: "Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass der Anstieg auch ein Stück weit mit dem Ende der Pandemie einhergeht. Es findet wieder mehr öffentliches Leben vor der Tür statt."
Foto: Timo Beurich
Aber auch die Handys spielen eine wichtige Rolle. Klesmann: "Mit Sorge betrachten wir, dass viele Jugendliche ungefilterte Gewaltdarstellungen über Social Media wahrnehmen und auch dadurch gegebenenfalls die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen beeinflusst wird."
2021 | 2022 | |
---|---|---|
Straftaten insgesamt | 3796 | 6113 |
darunter... | ||
Beleidigung | 249 | 477 |
Rauschgiftdelikte | 60 | 61 |
Rohheitsdelikte | 1133 | 2344 |
davon... | ||
Bedrohung | 185 | 361 |
fahrlässige Körperverletzung | 13 | 45 |
gefährliche Körperverletzung | 192 | 400 |
Körperverletzung (vorsätzlich) | 641 | 1370 |
Misshandlung von Kindern | 5 | 4 |
Nachstellung/Stalking | 11 | 9 |
Raub (inkl. Straßen) | 6 | 29 |
Nötigung | 58 | 79 |